Faszination pur: Wir besuchen die prunkvollen Moscheen Sultan Omar Ali Saifuddien und Jame’ Asr Hassanil Bolkiah.
Wirklich ausgeschlafen haben wir bisher selten. Daher genießen wir es um so mehr. Da unser Flug erst nach Mitternacht geht, haben wir uns den Luxus gegönnt und das Zimmer einfach für eine weitere Nacht gebucht. Gute Entscheidung, so kommen wir auch noch in den Genuss der Stadtrundfahrt, die das Hotel kostenlos anbietet 😇
Wir starten um 9:40 Uhr und hoffen unterwegs auf ein leckeres Teilchen und vielleicht einen richtigen Kaffee oder Matcha Latte. Es geht direkt zum ersten Museum. Wir überlegen kurz, ob wir uns das wirklich antun 🤔
Aber gut, wir haben eine Stunde Zeit, es ist kostenlos, warum nicht. Wir sind erstaunt: Das Brunei Energy Hub bietet eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte und Zukunft der Energiewirtschaft Bruneis.
Seit der Entdeckung des größten Ölfeldes Seria im Jahr 1929 hat die Öl- und Gasförderung das kleine Sultanat zu einem der wohlhabendsten Länder Südostasiens gemacht 😎
Im Energy Hub erfahren wir interaktiv, wie das Land durch modernste Technologien in Öl und Gas investiert und gleichzeitig aktiv an nachhaltigen Energielösungen arbeitet, um sich auf eine langfristige Zukunft jenseits fossiler Brennstoffe vorzubereiten.
Der Besuch ist super kurzweilig und zeigt, wie die Vergangenheit, die Gegenwart und die Vision einer grüneren Energiezukunft eindrucksvoll miteinander verbunden sind 👍
Kein Kaffee, kein Teilchen, aber okay! Weiter geht’s zum Herzstück in Bandar Seri Begawan. Die Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee liegt inmitten einer künstlichen Lagune und gilt als eine der prächtigsten Moscheen Südostasiens 🕌
Die Hauptkuppel ist mit Blattgold überzogen, das Minarett ragt 51 Meter hoch in den Himmel. Weiße Marmorsäulen aus Italien, Granit aus Shanghai, Teppiche aus Saudi-Arabien und englische Kronleuchter bestimmen das Innere.
Die Moschee wurde 1958 fertiggestellt und bietet Platz für rund 3.000 Gläubige. Besonders auffällig ist die zeremonielle Barke auf dem Wasserbecken. Es ist der Nachbau eines königlichen Schiffs aus dem 16. Jahrhundert 😳
Nicht-Muslime, wie wir, dürfen die Moschee nur außerhalb der Gebetszeiten besuchen. Am Eingang erhalten wir Roben. Ich sehe aus wie ein Schlumpf 😂
Drinnen ist es kühl und still. Der Boden ist mit Teppich ausgelegt, das Licht fällt gedämpft durch bunte Glasfenster. Hinter den Paravongs scheint gerade Unterricht stattzufinden. Wir hören kleine Mädchen kichern 🤭
Der nächste Stopp ist der Istana Nurul Iman, der Palast der Sultans. Mit über 200.000 Quadratmetern Fläche, 1.788 Zimmern und 257 Bäder ist der offizielle Wohnsitz von Sultan Hassanal Bolkiah auch der größte Palast der Welt und ein Symbol staatlicher Macht in Brunei 🇧🇳
Der Palast wurde 1984 zum Unabhängigkeitstag erbaut und vom philippinischen Architekten Leandro Locsin entworfen. Die Innenräume stammen angeblich von Khuan Chew, die auch das Burj Al Arab in Dubai gestaltete. Besucher erhalten jedoch nur während Hari Raya 3 Tage im Jahr Zugang.
Doch auch von außen soll das Bauwerk eindrucksvoll sein: 44 Marmortreppen, 5 Pools, eine Moschee für 1.500 Gläubige, Helipads, Stallungen für 200 Polopferde und Garagen für 7.000 Autos.
Von all dem sehen wir nichts. Wir stehen vor verschlossenen Toren und machen lediglich zwei Fotos.
Unser Fahrer ist nicht nur Stolz auf Erdöl und -gas, er liebt auch seine Religion. Weswegen für ihn ein Besuch des Museums Balai Khazanah Islam Sultan Haji Hassanal Bolkiah das natürlichste der Welt ist 🙄
Schon das Gebäude lässt erahnen, dass sich dieses Museum der islamischen Kultur und der Geschichte des Landes, besser gesagt das Leben des Sultans widmet. Es gleicht einer Moschee und wieder müssen wieder Roben tragen.
Ein Glück, denn im Inneren ist es kalt. Noch so ein Phänomen: Während wir uns die religiösen Artefakte, kunstvollen Kalligrafien und historischen Handschriften anschauen, die die Bedeutung des Islams im Sultanat verdeutlichen, werden wir auch schock gefrostet 🥶
Das wertvollste Artefakt ist das edle Haar des Propheten Mohammed „Friede sei mit ihm“. Dieses besondere Relikt ist Teil der umfangreichen Sammlung persönlicher Schätze, die Seine Majestät der Sultan von Brunei besitzt und der Öffentlichkeit zugänglich macht 😮
Für uns ist das alles nur schwer nachvollziehbar. Doch in Brunei ist der Islam seit dem 14. Jahrhundert ein zentraler Bestandteil und prägt politische, soziale und kulturelle Bereiche tiefgreifend. Er ist nicht nur eine Glaubensrichtung, sondern verbindet die Bevölkerung auch in einem gemeinsamen Wertesystem, das den Alltag und die nationale Identität formt. Wenn es wirklich so ist, gut so 😇
Nach so viel Kultur brauchen wir endlich eine Stärkung und fahren in die Gadong Mall. Wie jedes Einkaufszentrum hat auch dieses einen Foodcourt. Die Auswahl ist riesig. Anhand von bunten Bilder entscheiden wir uns für Nasi Lemak Redang und einem Burger Nasi Lemak.
Danach besuchen wir noch die größte Moschee der Stadt: Jame’ Asr Hassanil Bolkiah Moschee. Sie wurde 1994 zum 25. Thronjubiläum des Sultans eröffnet und fasst bis zu 5.000 Gläubige.
Ihre 29 goldenen Kuppeln sind ein Symbol für die damals 29 Thronjahre des Sultans. Die 4 Minaretten mit einer Höhe von 58 Metern stehen für je einen Sultan Bruneis 🇧🇳
Der Innenraum ist großzügig, mit schwarzem Marmor, goldenen Mosaiken, Hartholz aus den Philippinen und großen Kronleuchtern. Eine stille, fast meditative Atmosphäre umschließt uns.
Durch ihre Mischung aus moderner und traditioneller islamischer Architektur wirkt die Jame’ Asr Hassanil Bolkiah Moschee im Vergleich zur historischeren Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee moderner und prunkvoller. Mit ihrer opulenter Ausstattung repräsentiert sie die Macht und den Reichtum des Landes. Kein Wunder, dass sie für die islamische Identität steht und als eine der Hauptmoscheen im Land dient 😊
Zum Abschluss der Tour gibt es dann endlich den lang ersehnten Matcha in Form eines Matcha Strawberry Lattes bei Mr Baker's. Selbst Mark ist auf den Geschmack gekommen 😃
Zurück im Hotel machen wir uns etwas frisch und chillen noch ein wenig, bevor es Zeit ist, die Rücksäcke zu packen und zum Flughafen aufzubrechen. Wir haben noch etwa 15 BND, dafür sollten wir noch eine Kleinigkeit zu essen finden 🙏
Pustekuchen … Um 22:30 Uhr werden die Bürgersteige am Flughafen hochgeklappt. Eine halbe Stunde vor Ladenschluss sind alle schon am putzen und wienern, und das obwohl noch mindestens 2 oder 3 Flüge gehen. Nun gut, dann muss eben der kleine Supermarkt erhalten. Für unser letztes Geld kaufen wir Ginger Beer 🫚, Schokolade 🍫 und Kekse 🍪
Kurz nach Mitternacht verlassen wir das Sultanat Brunei, das uns trotz der wenigen Tage fasziniert hat. Über Nacht geht es weiter nach Südkorea 🇰🇷