Nächster Stopp: Monteverde, der berühmte Nebelwald im Hochland von Costa Rica 🇨🇷, erwartet uns.

So langsam haben wir unseren Rhythmus gefunden. Ausgeschlafen brechen wir in Richtung Santa Elena auf. Luftlinie sind es nur 25 Kilometer. Leider kann das Auto nicht schwimmen 😂

Wären wir als Backpacker unterwegs, könnten wir uns mit dem Taxi zum See bringen lassen und mit dem Boot übersetzen. Sind wir aber nicht, weswegen wir den Lake Arenal umrunden. 

Und das ist auch gut so, denn so kommen wir bei Tom’s Pan vorbei. Tom ist vor über 30 Jahren nach Costa Rica ausgewandert und betreibt eine deutsche Bäckerei mit einer großen Auswahl an Brot 🥖 und leckerem Kuchen 🍰

Das lassen wir uns natürlich nicht entgegen. Wir nehmen ein Stück Mangobrot und eine Kokosschnecke mit und genießen noch ein Stück Käsekuchen vor Ort - super cremig 😋

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Es ist schon etwas strange, wenn du rund 10.000 Kilometer von Zuhause plötzlich mit den Worten angesprochen: „Als ihr ausgestiegen seid, dachte ich sofort, dich kenne ich.“ Mark kann sich zwar nicht erinnern, aber scheinbar ist er dem Herrn vor über 15 Jahren bei der Deutschen Bank über den Weg gelaufen - verrückt 😜 

Kilometer um Kilometer kommen wir voran, wie immer mit maximal 40 oder 60 Kilometern pro Stunde. Links von uns liegt der Lake Arenal, der teils mystisch unter Nebelschwaden verschwindet, teils in der Sonne glitzert ☀️

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Nach insgesamt 4 Stunden kommen wir in Santa Elena an. Wir schmeißen schnell unsere Sachen in unsere Unterkunft. Wir wollen die Regenpause nutzen, um Costa Ricas spektakulärsten Zip-Line-Parcours unsicher zu machen 😎

Womit wir nicht gerechnet haben, dass es im Selvatura Park in Strömen regnet 🌧️ Dabei sind wir gerade mal 15 Minuten gefahren. Weder der Zip-Line-Parcours noch die Wanderung über den Baumkronenpfad machen bei diesem Wetter Sinn 😢

Die Wassermengen, die da runterkommen,  haben auch nichts mit dem Mikroklima im Nebelwald zu tun. Dazu später mehr. Drücken wir einfach mal Daumen, dass die Wettervorhersage recht behält und es besser wird 🙏

Wir drehen um und fahren ins Humming Birds Café. Ganz wichtig, der Eingang befindet sich links vor dem Reserva Biológica Bosque Nuboso Monteverde. Wir  müssen kein Eintritt bezahlen. 

Umgeben von tropischem Grün genießen wir einfach nur den faszinierenden Anblick der Kolibris, die auch bei Regen in den umliegenden Gärten umherschwirren 🌸

Sie lassen sich nicht wirklich zählen, aber laut des Besitzers leben in seinen Gärten über 14 verschiedene Kolibri-Arten. In ganz Costa Rica sind es über 50, einige davon zählen sogar zu den Zugvögel, weil sie sich zwischen verschiedenen Höhenlagen und  Regionen bewegen 🧐

Wenn sie doch nur nicht so schnell wären 🤣 Kolibris schlagen bis zu 80 Mal pro Sekunde mit ihren Flügeln, was ihnen ihre unglaubliche Beweglichkeit verleiht. Deshalb sind sie auch die einzigen Vögel, die rückwärts, seitwärts, auf der Stelle und sogar kopfüber fliegen.

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Ich bin so vertieft in meine Beobachtungen, das ich nicht mitbekomme, wie Mark mich mindestens 3x ruft. Als er mich dann antippt, bekomme ich fast einen Herzinfarkt. Dabei wollte er mir doch nur den Coati = Nasenbär zeigen, der durch die Gärten streift 😅

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Es herrscht ein Kommen und Gehen an den Futterstationen. Kein Wunder, Kolibris haben einen extrem schnellen Stoffwechsel. Um ihren hohen Energiebedarf zu decken, müssen sie täglich etwa das Doppelte ihres Körpergewichts an Nektar zu sich nehmen 🌺

Haben sie ihre Lieblingsblume oder eine besonders gute Futterstelle gefunden, verteidigen sie diese energisch gegen andere Vögel. Ja, Kolibris sind überraschend aggressiv, wenn es um ihre Nahrungsquellen geht 😳

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Wusstet Ihr, dass die schillernden Farben ihrer Federn nicht durch Pigmente, sondern aufgrund der speziellen Struktur der Federn durch Lichtbrechung entstehen? Die Farbenpracht ist wirklich der Wahnsinn 🙃🙂

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Diese kleinen Vögel sind ein Symbol für die biologische Vielfalt Costa Ricas. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung vieler Pflanzenarten 👌

Wir genießen noch einen frisch gepressten Maracujasaft und eine heiße Schokolade aus Costa Ricas Wäldern getoppt mit Marshmallows ☕️ Genau das Richtige bei diesem nass kalten Wetter.

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Zurück in unserer Unterkunft machen wir es uns gemütlich. Wir genießen den tollen Ausblick ins Grüne und den einen oder anderen Regenbogen 🌈 Denn Sonne und Regen wechseln sich in einer Tour ab.

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Zum Abendessen gibt es die restlichen Spaghetti und einen Drink. Noch ein wenig streamen und dann ab ins Bett. Die erste Tour startet um 8:30 Uhr. 

Was für eine Nacht. Gefühlt hat es nur geregnet und gestürmt, was bei den Blechdächern eine gewisse Geräuschkulisse mit sich bringt 😱

Egal, dank Ohropax starten wir dennoch frisch und munter in den Tag, der mit einem Frühstück beginnt. Wir stärken uns mit Pancakes und Spiegeleiern und brechen dann in den Selvatura Park auf.

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Im Moment ist es trocken, d.h. dem Zipline- Parcours steht nichts im Weg. Ausgestattet mit Klettergurt, Helm 🪖 und Handschuhen sausen wir mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Stunde über die Baumkronen  🌳

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Da ist er wieder, der Nervenkitzel! Nicht  ganz so groß wie beim Canyoing, dafür ist die Perspektiv unbeschreiblich. Der mystische Nebel und das satte Grün der Bäume sorgen für eine unvergessliche Kulisse. Wir fliegen über tiefe Schluchten, das Ende der Seilrutsche oft im Nebel verborgen 😃

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Der Zip-Line-Parcours im Selvatura Park ist einer der beeindruckendsten in Costa Rica. Auch diesen kennt Mark schon. Er umfasst 13 Seilrutschen mit einer Gesamtlänge von etwa 3,5 Kilometern, die teilweise in über 100 Metern Höhe verlaufen 😲

Die beiden längsten Rutschen mit 800 und 1.000 Metern rutschen wir jeweils im Tandem. D.h. Mark klammert sich wie ein Äffchen 🐒 an mich und ab geht die wilde Fahrt. 

Bloß nicht bremsen! Aufgrund des starken Gegenwinds können wir froh sein, überhaupt anzukommen. Geschafft, zumindest bei der 800 Meter langen Seilrutsche ✌️
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Auf den 1.000 Metern müssen auch wir kurz vor dem Ziel abgeschleppt werden. Dafür klammert sich einer der Guides ebenfalls wie ein Äffchen an uns und zieht uns auf die Plattform. Wenn er das mehrmals am Tag macht, was er am Ende auch, was er getan hat 😂

Den Tarzan Swing lässt Mark lieber aus. Ich schaue mir das an und dann nichts wie los. Erst geht es 12 Meter im freien Fall abwärts und dann schwinge ich hin und her, her und hin - was für ein irres Gefühl 🥰

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Jetzt heißt es erstmal runterkommen und die Ruhe und Magie des Nebelwaldes auf dem Baumkronenpfad genießen. Dieser erstreckt sich über 1,9 Kilometer und führt uns über eine Reihe von Hängebrücken. Einige schweben bis zu 50 Meter hoch über dem Waldboden.

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Trotz Regens 🌧️  genießen wir die vielfältige Flora und Fauna des dichten Waldes in gut 1.600 Metern über dem Meeresspiegel. Richtig trocken ist es hier eher selten. Feuchte Passatwinde sorgen auch in der Trockenzeit dafür, dass die feuchte Luft an den Berghängen kondensiert und die Landschaft in einen mystischen Schleier aus Nebel hüllt 😶‍🌫️


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Das Ergebnis dieses einzigartigen Mikroklimas ist eine faszinierende, immergrüne Vegetation, die zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten wie zum Beispiel den Ozelot und den Jaguarundi, beides scheue Wildkatzen, beheimatet 🐆

Und warum war es in Santa Elena gestern schöner als im Selvatura Park? Das hat tatsächlich was mit der Lage innerhalb Monteverdes zu tun. Während die windzugewandten Hänge oft im Nebel verschwunden, sind die windabgewandten Regionen etwas trockener - was für ein Naturschauspiel 🤪

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Wir sind dennoch froh, als der Regen wieder etwas nachlässt. Unsere Regencapes halten zwar so einiges ab, bei den Schuhen und Socken sieht es etwas anders aus 😬

Dennoch ist es super schön und wir möchten diese kleine Wanderung von etwa einer Stunde nicht missen 🥾

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Auch wenn wir schon ein Faultier 🦥 aus der Nähe gesehen haben, besuchen wir noch die Faultier-Auffangstation des Parks. Das Sanctuary wurde 2013 gegründet, um verwaiste, verletzte und kranke Faultiere zu pflegen. 

Die 11 Faultiere, die hier leben, haben keine Chance in die Wildnis zurückzukehren. Sie würden schlichtweg nicht überleben. Zu sehr haben sie sich an den Tagesablauf gewöhnt 🌿

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Bis auf 3 Faultiere schlafen alle 😴 Sie sind schon super süß. Dennoch sollten wir ihnen nicht zu nahe kommen. Ein Biss hat es in sich. Wir beobachten sie, wie sie sich gemächlich fortbewegen oder einfach abhängen, um sich ausführlich zu kratzen.

Neben der Pflege der Tiere dient die Station auch wissenschaftlichen Zwecken. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen studiert das Team des Selvatura Parks das Verhalten und die Bedürfnisse der Faultiere, um sie besser schützen zu können.

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Was für tolle Erinnerungen, die uns mal wieder keiner nehmen kann. Schön, sie mit Euch teilen zu können 🥰

Jetzt aber erstmal raus auf den nassen Klamotten und zum Taco Taco 🌮 Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir die leckere, leicht scharfe mexikanische Küche und einen frischen Maracuja-Ingwer-Saft.

Wir gönnen uns noch einen Sprizz zur Happy Hour, bevor wir den Nachmittag auf unserer Terrasse ausklingen lassen. Was für ein aufregender Tag ☺️ Monteverde ist wirklich der perfekte Ort, um abzuschalten, in die Natur einzutauchen und sich auf das ein oder andere Abenteuer einzulassen. 

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Zudem hat Santa Elena auch kulinarisch einiges zu bieten. Da wir erst in La Fortuna typisch costa-ricanisch gegessen haben, entscheiden wir uns fürs The Green. Mit einer 4,7 auf Google bewertet, überzeugt uns das umweltbewusste Restaurant mit seinem Konzept.  

Wir starten mit einem Wassermelonen- und Erdbeer-Smoothie. Letzterer ist super lecker, mit einem Schuss Rum wäre es der perfekte Daiquiri 😇 Dem folgt ein Thunfischsteak medium-rare sowie ein Rinderfilet in Gorgonzola medium gebraten - beides super gut.

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Wie jeden Abend noch einen Rum 🥃 und dann ab ins Bettchen. Der Wecker klingelt um 5:45 Uhr.