Das wunderbare Frühstück im Meredith House werden wir vermissen. Jeden Morgen weckte uns der Duft von frischen Croissants, Muffins, Brioche oder Zimtschnecken 😋 Wie gut, dass wir eh früh raus wollten ...
Wie bei vielen Anderen gab es klassisch Eier - pochiert, gebraten oder gerührt - mit Schinken, gegrillter Tomate und Champignons sowie einem Rösti. Zusätzlich verwöhnten die beiden Hausherren ihre Gäste aber noch mit diversen Obstsalaten - frisch oder eingekocht - Joghurts, Müsli und verschiedenen Arten von Porridge - klassisch oder auch gebacken. Es war viel zu viel, glücklicherweise hatten wir zwei Mal das Vergnügen, um alles zu probieren. Und ein Tütchen für die Reste war auch inbegriffen 😃
Gestärkt machten wir uns also auf und kamen nicht weit. Denn der erste Ausblick auf die Bucht vom Spicky Beach erforderte einen spontanen Stop. Diese Küste ist einfach grandios 😊
Wir erreichen Tasman Peninsula mit 300 Meter hohen Felsenklippen, einsamen Surfstränden und dichtem Urwald. Achtung: Manche Straßen sind nicht asphaltiert, so dass der Weg das Ziel ist, weil Steine und Schlaglöcher mehr als 40 km/h nicht zu lassen. Den spektakulärsten Blick auf die Steilküste haben wir auf dem Rundweg vom Tasman Arch - einem natürlichen Felsentor - zur Devil‘s Kitchen - einer zerklüfteten, 60 Meter tiefen Felsspalte. Atemberaubend 😲
Hinzukommt aufgrund einen Buschfeuers ein völlig skurriler Himmel. So komisch es klingen mag, mit den Buschfeuern hatten die Aussies aufgrund der Wettervorhersage - 36 Grad und relativ windstill - gerechnet und vorsichtshalber wichtige National Parks gesperrt.
Auf Nachfrage erfuhren wir, dass sie nicht die Möglichkeiten hätten, Menschen zu retten. Sprich‘, wenn ein Feuer ausbricht, ist das Wichtigste, es zu löschen und sich nicht um Touristen zu kümmern. Aufgrund der ölhaltigen Eukalyptusbäume breiten sich die Feuer nämlich rasant aus. Die Bäume selbst stören die Feuer weniger, sie treiben wieder aus bzw. es gibt auch Arten, deren Samen sich nur aufgrund von Feuer öffnen. Dennoch ist es gut, dass wir nur Port Arthur besuchen wollten.
Die ehemalige Sträflingskolonie ist beeindruckend und landschaftlich gesehen wunderschön. Die Geschichte eher bedrückend: Über 10.000 Sträflinge durchlitten hier eine harte, brutale Haftzeit - teilweise wegen Nichtigkeiten wie dem Klauen von Spielzeug eines 9-jährigen Jungen, der es für Essen eintauschen wollte. Sie wurden entweder zu Zwangsarbeit verdonnert oder es wurde versucht, sie durch Einzug der Sinnenreize (Isolationshaft) zu brechen. Andererseits gab es hier das erste Krankenhaus in Tasmanien, was unter anderem zu einer höheren Lebenserwartung führte wenn man hier war.
1996 fand hier ein Amoklauf statt, der 35 Menschen das Leben kostete. Mehr dazu unter: Port Arthur 1996 😢 Dennoch oder gerade deshalb erklärte die UNESCO das gesamte Areal zum Weltkulturerbe.
Leider sorgen die Buschfeuer und der aufkommende Winde für etwas kühlere Temperaturen, so dass Mark aufs Baden verzichtet. Und das obwohl unsere neue Unterkunft Harpers on the Beach einen direkten Zugang zum White Beach hat. Wir machen dennoch einen ausgedehnten Strand und werden mit einem spektakulären Sonnenuntergang beim Gläschen Weißwein belohnt.